Aus der Presse:

Zeit läuft: Rettungsplan zum Schutz der Meere

Aussteller bieten Abschüsse von Turteltauben, Papageitauchern und Singvögeln an

Neues vom DDA am 27.01.2020 

Kritik an Messe „Jagd & Hund“:  – Landesjagdverband eingeschaltet

Auf Europas größer Jagdmesse, der “Jagd und Hund 2020” in Dortmund, bieten Reiseveranstalter ab morgen, 28. Januar, wieder Safaris für den Abschuss seltener Tiere im Ausland an. Vogelschützer kritisieren, dass der Veranstalter Messe Dortmund GmbH auch Firmen eine Plattform bietet, die Abschüsse bedrohter Zugvögel wie Turteltauben, Wachteln und Singvögeln in Südeuropa oder dem Balkan im Programm haben. Wie das Komitee gegen den Vogelmord (CABS) mitteilt, haben Biologen in den letzten Wochen das Ausstellerverzeichnis der Messe ausgewertet und sind dabei auf insgesamt acht Unternehmen gestoßen, die das Töten europäischer Zugvögel gegen Entgelt zum Geschäftsmodell gemacht haben.
mehr lesen…

Beschädigung von Lebensraum im NSG „Mittlere Innerste mit Kahnstein“ zwischen Heinde und Astenbeck

Aus der Hildesheimer Presse Jan 2020

Landkreis HILDESHEIM. Der Ornithologische Verein zu Hildesheim e.V. (OVH) bezieht sich in einer Presseerkläung auf Arbeiten im Naturschutzgebiet zwischen den Hochwasserdämmen und der Innerste. Hier soll es zu einem starken Eingriff gekommen sein, der nicht im Einklang mit dem Naturschutz zu rechtfertigen ist. Auch die Aussage, dass der OVH vorab informiert wurde und einverstanden bamit gewesen sei, wies der OVH zurück.

Hier die Presseerklärung im Wortlaut:

Vor Jahresende fand ein starke Eingriff entlang der Innerste von Heinde bis Astenbeck statt. Die gesamte Fläche zwischen den Hochwasserdämmen und der Innerste ist beiderseits des Flusses abrasiert worden. Dies in einem Naturschutzgebiet das Teilweise Betretungsverbot unterliegt und wo es unter Anderem ganzjährige Leinepflicht für Hunde gibt. Es ist nicht verwunderlich, dass dies bei vielen Bürger auf Unverständnis führt. Hier hätte man auch die Öffentlichkeit besser vorher informieren können.

Das Naturschutzgebiet „Mittlere Innerstetal mit Kahnstein liegt in den Landkreisen Hildesheim, Wolfenbüttel und Goslar, zwischen Heinde und Langelsheim. Dies umfasst sowohl das Europäische Vogelschutzgebiet „Innerstetal von Langelsheim bis Groß Düngen“ wie auch das FFH Gebiet „Innerste-Aue (mit Kahnstein)“.

Verschiedene Naturschutzziele werden damit umfassend erfasst. Zum einen werden die Bruthabitate, Zuggebiete und Überwinterungsgebiete im Rahmen der EUVogelschutzverordnung, mit besonderen schutzwürdigen Vögeln vom Aussterben geschützt. In den FFH Richtlinien werden alle anderen bedrohten Lebewesen geschützt.

Die Vorschriften werden in der Naturschutzverordnung Verordnung Naturschutzgebiet „Mittlere Innerstetal mit Kahnstein. von 15.09.2008 zusammengefasst.

In § 2 der Verordnung wird aufgeführt, welche Arten zu Schützen sind: insbesondere die Lebensräume von Mittelsäger, Wasserralle, Schwarzstorch, Rohrweihe und Eisvogel. Dabei wird besonders die Erhaltung oder Wiederherstellung des Erhaltungszustands der Habitate hervorgehoben.

Die Vorgaben für das FFH Gebiet betonen die Erhaltung von bestimmten Insekten, Pflanzen, Pflanzengesellschaften insbesondere Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae), großen Beständen charakteristischer Pflanzenarten der Schwermetallrasen wie Hallers Grasnelke, Hallers Schaumkresse und Frühlings Miere, einschließlich der typischen Tier- und sonstigen Pflanzenarten.

Alle diese Ziele sind in einem Flussbett, wie das der Innerste, auch mit den Belangen des Hochwasserschutzes in Einklang zu bringen. Das heißt, bei Hochwasser soll die Flut frei abfließen können. Eine sehr schwierige Aufgabe. Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind in dem Abschnitt Astenbeck bis Heinde ohne Berücksichtigung des Naturschutzes in den letzten Wochen durchgeführt worden. In der Verordnung wird in §4 Freistellungen klargestellt, dass Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Absprache und mit Genehmigung der Naturschutzbehörde durchgeführt werden können.

In Jahr 2019 haben Ornithologen des OVH Begehungen entlang der Innerste, auch zwischen Heinde und Derneburg, im Rahmen eines Monitoring Projekts durchgeführt. Es sind Reviere der Mittelsäger festgestellt worden und im Spätsommer haben die seltenen Enten ihren Jungvogel an den Derneburger Teiche großgezogen. Diese sensible Art braucht im Bereich der Nester viel Deckung um Schutz vor Feinden, aber auch vor Hunde und Störung durch Menschen zu haben. In den Schilfflächen kommen auch viele andere Tiere und Insekten vor. Dickicht und Schilfbestende bieten auch in den Wintermonaten für viele Tiere Deckung und Schutz. Auch Insekteneier und Puppen überwintern in den Gräser. Entlang der Innerste sind natürlich unerwünschte Tiere vorhanden. Beispiele sind eingewanderte Tiere wie Nutria, Bisamratte, Waschbär und einheimische wie der Rotfuchs. Diese Tiere haben auch so gut wie keine einheimischen Feinde. Dies bekämpft man nicht durch entfernen des Schilfes, sondern mit gezielten jagdtechnischen Maßnahmen.

Es wird in der Öffentlichkeit berichtet, dass der OVH an diesen Maßnahmen beteiligt gewesen ist und, dass die Maßnahme mit unserer Billigung durchgeführt wurde. Dem ist nicht so. Wir Naturschützer praktizieren die Pflege von Lebensräumen und wir verstehen wohl, dass der Schutz von Tieren und Pflanzen nur mit Hilfe von Pflegemaßnahmen zu erreichen ist. Diese Maßnahmen müssen maßvoll durchgeführt werden und das berücksichtigen, was für das Wohl der Lebensräum einzelner Lebewesen notwendig ist.

Ja, die Hochwasserschutzflächen zwischen den Dämmen und der Innerste müssen gemäht werden. Einige der wunderschönen, aber absturzgefährdeten Weiden an dem Ufer müssen auch entfernt oder gestützt werden. Es kann aber nicht angehen das man auf eine 6 km Strecke alles auf einmal abgemäht und entfernt. Es handelt sich nicht um Wirtschaftsflächen oder Äcker, sondern um Schutzgebiete mit europaweiter Geltung. Wir sind gerne bereit unser Fachwissen, vor Allem unsere Kenntnisse über den aktuellen Stand, einzubringen.

PR

Aktualisierte Informationen über Einflüsse der Windenergienutzung auf Vögel

Neues vom DDA am 13.01.2020

Bild zur Meldung
Allein das Kapitel zum Rotmilan umfasst zehn Seiten und mehr als 60 Literaturquellen
© Udo Lieke

Im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) dokumentiert die Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg bundesweit die Verluste von Vögeln und Fledermäusen an Windkraftanlagen. Zudem führt sie eine Zusammenstellung internationaler Fachliteratur zu den Konflikten zwischen Vogelschutz und Windkraftnutzung. Nach genau einem Jahr gibt es wieder ein Update dieser Unterlagen, das auf https://lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de verfügbar ist. 
mehr lesen…

Vogelkundler telefoniert mit Wintergoldhähnchen 30 Menschen treffen sich zum „Naturkundlichen Spaziergang“ auf dem Nordfriedhof – eine App hilft, die Vögel anzulocken

30 Menschen treffen sich zum „Naturkundlichen Spaziergang“ auf dem Nordfriedhof – eine App hilft, die Vögel anzulocken

Blick nach oben: Die Teilnehmer des naturkundlichen Spaziergangs beobachten Wintervögel auf dem Hildesheimer Nordfriedhof Foto Michael Bormann

Von Michael Bormann

Hildesheim. Zu einem „Naturkundlichen Spaziergang“ hatte der Ornithologische Verein zu Hildesheim (OVH) eingeladen. Es versammelten sich knapp 30 Teilnehmer am Nordfriedhof, um auf den Spuren der Wintervögel zu wandeln. Angestrengt lauschen die Spaziergänger schon kurze Zeit später unter anderen den Stimmen von Blau- und Kohlmeisen, Buchfinken oder Amseln und beobachten sie auch mit ihren Ferngläsern. Begrüßt wird die Gruppe eingangs von Petra Pahl, Vorstandsmitglied des OVH. mehr lesen…

Exkursionen zu den Wasservögeln im Leinetal

Wintergäste zwischen Nordstemmen und Rössing

Eine Gänseschar bei Nordstemmen: zu sehen sind Bläss-, Saat- und Nonnengänse Foto: A. Hill

Aus der LDZ vom 11.10.2019

Der Ornithologische Verein zu Hildesheim e.V. lädt ein zu einer Reihe von Exkursionen zu den Kiesteichen bei Nordstemmen, Rössing. Die Leitung übernehmen die Ornithologen Alistair Hill und Johannes Laufer. Die erste Führung findet am Sonntag,13. Oktober 2019 statt, Beginn ist um 09:00 Uhr auf dem Parkplatz des Sportplatzes Rössing, zwischen Rössing und Nordstemmen an der Straße L410.

Das mittlere Leinetal hat sich durch die vielen Kiesteiche und Seen zu einem sehr attraktiven Rast- und Nahrungsgebiet für durchziehende und überwinternde Wasservögel entwickelt. Dort kann man die Gäste häufig aus kurzer Entfernung beobachten. In den kommenden Wochen werden hunderte Entenvögel und tausende Gänse erwartet. Neben den immer anwesenden Grau- und Nilgänsen sind Saat- und Blässgänse zu sehen, die aus ihren Brutgebieten der skandinavischen und russischen Tundra kommen. Unter den Entenarten sind u.a. Schnatter- und Pfeifenten, Reiherenten, Tafelenten und Gänsesäger zu beobachten. Es gibt auch immer wieder Überraschungsgäste. mehr lesen…

Hunderte neue Häuser am Wasserkamp:

Kommt der Naturschutz unter die Räder?

Ein Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hat, erwartet bei einer Bebauung des Itzumer Wasserkamps keine Nachteile für das nahe Schutzgebiet Am roten Steine. Naturschützer widersprechen. Das Gutachten habe Defizite.

Von Marita Zimmerhof

Hildesheim. Wenn der Wasserkamp als Baugebiet freigegeben wird, könnten südwestlich der Marienburger Straße auf 35 Hektar bis zu 600 neue Häuser entstehen, so die Pläne der Stadt. Problem nur: Im Südwesten grenzt das Gelände auf einer Länge von einem Kilometer an das 87 Hektar große Faunen- und Florenhabitat (FFH) „Beuster“, zu dem entlang der Innerste auch das Naturschutzgebiet „Am roten Steine“ gehört. Das umfasst in etwa den Flussabschnitt nördlich von Marienrode bis südlich des Lönsbruchs.

HAZ-Grafik Anja Brinkmann, maps4news/©here Quelle Stadt Hildesheim

FFH-Gebiete stehen unter strengem Schutz der EU: Wann immer in ihrem Umfeld in die Landschaft eingegriffen wird, muss zuvor geprüft werden, ob geschützte Areale und die darin lebenden Tiere und Pflanzen davon berührt werden könnten. Im konkreten Fall bedeutet das: Hat es auf das Naturschutzgebiet rechts und links des Innerste-Ufers überhaupt keine Auswirkungen, wenn direkt daneben plötzlich ein neues Stadtviertel mit Licht- und Lärmquellen und jeder Menge Verkehr und Bodenbewegung entsteht? mehr lesen…

Uferschnepfe fliegt in 55 Stunden Rekordzeit vom Dummer ins Überwinterungsgebiet and der Niger Mündung in Mali

Neues vom Dachverband am 31.07.2019

Eine junge Uferschnepfe namens „Christiansieneson” hat die mehr als 4.100 Kilometer vom niedersächsischen Dümmer ins afrikanische Überwinterungsgebiet, das Innere Nigerdelta in Mali, in Rekordzeit und quasi in einem Rutsch geschafft. Das ergab die Auswertung eines Satellitensenders, den der Jungvogel als eine von 25 Uferschnepfen im Rahmen des LIFE-Projekts „Wiesenvögel” erhalten hatte. Für die Betreuung des Projekts ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) verantwortlich. Seit 2018 wurden am Dümmer im Rahmen des LIFE-Projekts „Wiesenvögel” 25 Uferschnepfen mit Satellitensendern ausgerüstet. Sie sind mit fünf Gramm äußerst leicht und werden wie ein Rucksack getragen.

Anders als die meisten seiner Artgenossen flog „Christiansieneson” die Strecke ohne längere Zwischenstopps und nahm auch nicht die „klassische” Zugroute anderer Sendervögel. Noch am 15. Juli wurde der Jungvogel zur Mittagszeit im Brutgebiet geortet, am 16. Juli überflog er bereits Algerien. Knapp 55 Stunden nach seinem Aufbruch am Dümmer erreichte er schließlich das Innere Nigerdelta in Mali. „Christiansieneson” flog damit durchschnittlich 74 Kilometer pro Stunde.

Auf dem Zugweg und im Brutgebiet senden die Sender Informationen zur Raumnutzung als Mauser-, Schlaf- oder Sammelplatz und zeigen die Bedeutung der unterschiedlichen Rastgebiete auf. Basierend auf diesen Daten möchte das Projektteam auch Anhaltspunkte zu Gefährdungen außerhalb Deutschlands gewinnen. Auf einer Web-basierten Karte unter http://www.wiesenvoegel-life.de/kingofthemeadow.html können die jeweils aktuellen Aufenthaltsorte in „Echtzeit” nachverfolgt werden.

Die Auswertung der 2019 im EU-Vogelschutzgebiet Dümmer mit Satellitensender ausgestatteten Vögel zeigt, dass diese deutlich später als die 2018 besenderten Artgenossen aus dem Brutgebiet abziehen. „Dies ist nicht einfach zu erklären und kann unterschiedliche Gründe haben. Möglich wären aber eine gute Nahrungsverfügbarkeit, durch gezielte Aufstauung lange überflutete Flächen, die im trockenen Sommer ein gutes Rast- und Nahrungsgebiet darstellen oder weniger Störungen durch Prädatoren“, sagt Christopher Marlow, Doktorand von der Universität Oldenburg, der die Sendervögel im Auftrag des LIFE-Projekts untersucht. Gezeigt hat sich außerdem, dass die diesjährigen Tiere keinen Stopp in den niederländischen Rastgebieten einlegten, völlig anders als im Vorjahr. Woran dies liegt, darüber kann bisher nur spekuliert werden, möglicherweise hat dies mit dem längeren Aufenthalt im Brutgebiet zu tun. Zukünftig erhofft sich Heinrich Belting, Projektleiter des LIFE-Projekts „Wiesenvögel” und Mitarbeiter des NLWKN in der Naturschutzstation Hüde, eine noch intensivere Kooperation mit den niederländischen Kollegen, um solche Zusammenhänge besser erklären zu können.

Die anderen besenderten Jungvögel rasten aktuell noch in Westfrankreich und Spanien. In diesen Gebieten, darunter der Nationalpark „Coto de Doñana” in Südspanien, rasteten auch ein Großteil der 2018 und 2019 besenderten Altvögel. Die Satellitendaten zeigen außerdem, dass die Uferschnepfen in geeigneten Rastgebieten über einen Monat Zwischenrast einlegen können, bis sie weiterfliegen. Die meisten Langstreckenzieher legen je nach Situation Stopps ein, um die verbrauchten Fettreserven zu erneuern und um zu ruhen. In der Nacht wird dann der Vogelzug wieder aufgenommen.

Quelle: Pressemitteilung NLWKN, 26.7.2019

Weitere Informationen

 

Wieder Angriff von Bussard?

Ochtersum: Student von Vogel attackiert

Ochtersum. Ein großer Vogel hat am Samstag in Ochtersum erneut einen Mann attackiert. Der 24-Jährige kam mit einer blutenden Kopfwunde davon. Warum das Tier angriff, ist unklar.

Der Maschinenbaustudent war gegen 11.30 Uhr im Theodor-Bötel-Weg unterwegs, als er plötzlich einen harten Schlag gegen den Hinterkopf spürte. „Es fühlte sich so an, als wenn mir jemand mit einem Stock auf den Kopf schlägt“, berichtet er der HAZ.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er dann einen großen Vogel, der eine Runde flog und ein weiteres Mal angriff. Ob es sich wie bei den Fällen, die sich vor wenigen Wochen in der Nähe abgespielt hatten, ebenfalls um einen Bussard handelt, kann er nicht mit letzter Gewissheit sagen. „Aber von der braun-weißen Färbung des Gefieders her würde das schon passen.“

Der junge Mann machte sich auf den Weg ins Bernward Krankenhaus, um die Wunde versorgen zu lassen. Eine Freundin berichtete ihm später, dass es in der Umgebung schon mehrfach Attacken gegeben habe. cha

HAZ vom 01 07 2019

Anmerkung PP: Vögel verteidigen gerade in der Zeit der Jungenaufzucht ihren Brutplatz. Dies ist ein natürliches Verhalten, welches dem Schutz der Jungen dient. Angriffe erfolgen nicht aus heiterem Himmel. Der seinen Nistplatz oder seine Jungen verteidigende Vogel wird zunächst Warnrufe ausstoßen und/oder Scheinangriffe fliegen. So wird dem Eindringling die Möglichkeit zum Rückzug gegeben. Wir Menschen sollten daher während dieser Zeit besonders aufmerksam sein. Kommt es zu einer Attacke, sollte man sich langsam zurückziehen. Verzichten Sie auf Musikhören per Kopfhörer, um den warnenden Vogel rechtzeitig zu bemerken und tragen Sie eine Kopfbedeckung.

Klare Mehrheit für Windkraft bei Rössing

Debatte zeigt deutlichen Konflikt zwischen Arten- und Klimaschutz auf

Aus der HAZ vom 28. Jun. 2019

Ihre Entscheidung zum Windpark zwischen Rössing und Klein Escherde machen sich die Abgeordneten nicht leicht. Fotos: Werner Kaiser

IHRE ENTSCHEIDUNG ZUM WINDPARK ZWISCHEN RÖSSING UND KLEIN ESCHERDE MACHEN SICH DIE ABGEORDNETEN NICHT LEICHT. FOTOS: WERNER KAISER
 

Kreis Hildesheim. Die Investoren, die zwei Windräder in der Feldmark zwischen Rössing und Klein Escherde planen, sind einen Schritt weiter. Der Kreistag hat sich am Donnerstagnachmittag nach langer Debatte mit deutlicher Mehrheit dafür ausgesprochen, das Gebiet weiterhin als Vorrangfläche für Windkraft auszuweisen. Damit kann die Gemeinde Nordstemmen dort Windkraft im Flächennutzungsplan ausweisen. Das wiederum ist Voraussetzung, dass die Investoren Bauanträge stellen können. In der Debatte spiegelte sich ein Grundkonflikt wider, der im Rahmen der Energiewende in ganz Deutschland immer wieder Thema ist: die Abwägung zwischen Arten- und Klimaschutz.

mehr lesen…

Unsere Streuobstwiese soll noch schöner werden

Barienroder Grundschüler pflanzen Apfelbäume Foto: Dieter Herrmann

„Juhu, wir pflanzen heute Bäume“, strahlte eine Schülerin der Grundschule Barienrode erfreut. Kinder der 3. Klasse der kleinen Umweltschule hatten sich auf der Streuobstwiese in Groß Düngen zum Pflanzen von drei jungen Apfelbäumen eingefunden. Die Wiese gehört der Paul-Feindt-Stiftung und wird von der Arbeitsgruppe „Streuobstwiese“ des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim betreut. Die Bäume brachte der Söhrer Biolandwirt Michal Volm mit, dazu alle notwendigen Werkzeuge und Kanister mit Wasser zum Wässern der neugepflanzten Setzlinge.

Die Drittklässler gingen mit Begeisterung an die Arbeit: Pflanzloch mit den Spaten ausheben, den Baum  nach kundiger Erklärung von Herrn Volm mit dem Pflanzschnitt versehen, ihn in das Loch einsetzen, Erde wieder einbringen, schön festtreten, den Pflanzpfahl einschlagen – Schwerstarbeit für die Schüler – und den Setzling fachgerecht am Pfahl anbinden. Dann den Baum nachhaltig wässern und zuletzt ein Namensschild anbringen. FERTIG! Das alles dreimal.

Anschließend bestaunten die kleinen Umweltschüler noch die ersten blühenden Wiesenschlüsselblumen. Dann ging es zu Fuß zurück zur Grundschule nach Barienrode. Es war ein gelungener Vormittag für alle.

Diese Pflanzaktionen im Frühjahr haben seit vielen Jahren Tradition. Im Herbst gehen die Schüler mit ihren Lehrerinnen dann zum Apfelsammeln auf „ihre“ Streuobstwiese. So schließt sich der Kreis vom Pflanzen zum Ernten – Vermittlung von Umweltverständnis nach bester Art.

Text: Dieter Herrmann

OVH sucht Brutplätze von Mehlschwalben

Brutplätze von Mehlschwalben gesucht

Aus der LDZ vom 24.05.2019

Kreis – Die Bestandsentwicklung der Mehlschwalben hat sich seit 1985 europaweit halbiert. In der Bundesrepublik wird die Art mittlerweile in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als gefährdet gelistet. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die Mehlschwalbe als Gebäudebrüter -zusammen mit Mauersegler. Rauchschwalbe und Haussperling – in der Kategorie der besonders zu schützenden Arten, deren Nester nach gesetzlicher Regelung nicht zerstört werden dürfen.

Die Mehlschwalbe ist praktisch überall zuhause, wo Siedlungen sind. Foto: Alistair Hill

Die Mehlschwalbe ist ein kleiner Verwandter der Rauchschwalbe und kann von dieser durch die weiße Unterseite und den weißen Bürzel am Ende des Rückens leicht unterschieden werden. Der Schwanz der Mehlschwalbe ist nur leicht eingekerbt. Mehlschwalben sind Langstreckenzieher und überwintern im südlichen Afrika. Sie kehren an ihren ursprünglichen Geburtsort Anfang Mai zurück und bleiben im Landkreis Hildesheim bis Mitte September oder Anfang Oktober. Die Mehlschwalbe ist in Mitteleuropa ein Kulturfolger und abhängig von Gebäuden, wo sie ihre Nester an den Außenwänden direkt unter überhängenden Dachvorsprüngen baut. mehr lesen…

Aus dem Vereinsleben: Wanderung im Nordfriedhof

Aus der HAZ vom 6. April 2019

Welcher Vogel singt denn da wohl? Foto:

WELCHER VOGEL SINGT DENN DA WOHL? 

Sonnenschein, blauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen: perfekte Voraussetzungen für einen Spaziergang mit dem Ornithologischen Verein zu Hildesheim. Fast 50 Naturinteressierte trafen sich am Sonntag, 7. April, zu einem Rundgang über den Hildesheimer Nordfriedhof. In der weitläufigen Parklandschaft des fast 130 Jahre alten Friedhofs konnten wir schnell die typischen Vögel wie Buchfink, Heckenbraunelle, Rotkelchen, Zilzalp, und Zaunkönig ausmachen. Zahlreiche Sommergoldhähnchen ließen ihren feinen Gesang hören und sogar zwei oder drei Misteldrosseln sangen noch.

Freude machten uns die zahlreichen Mönchsgrasmücken, die gerade erst aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt waren. Ein ganz besonderes Highlight war der Anblick einer Waldohreule, die in einem Baum döste. Herzlichen Dank an alle Teilnehmer.

Windpark Escherde-Rössing: Debatte verschoben

Aus der HAZ vom 4. Mai 2019

Raumordnungsprogramm wird erst im Juni Thema

Rössing/Kreis Hildesheim. Die Entscheidung über die Frage, ob zwischen Rössing und Klein Escherde eine sogenannte Vorrangfläche für Windkraft ausgewiesen soll, verzögert sich noch einmal. Die Kreistags-Mehrheit aus SPD und CDU will das regionale Raumordnungsprogramm nicht wie von der Kreisverwaltung vorgesehen am Montag im Fachausschuss für Bau und Kreisentwicklung diskutieren und dann am 15. Mai im Kreistag entscheiden. „Wir wollen das vertagen“, bestätigte die Ausschuss-Vorsitzende Erika Hanenkamp (SPD) auf HAZ-Nachfrage.

Zwar hat die Kreisverwaltung, wie berichtet, die Ergebnisse eines Erörterungstermins vorgelegt, bei dem Vertreter der Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark, die einheimischen Investoren, die die Windräder errichten wollen, sowie die Gemeinde Nordstemmen ihre gegensätzlichen Standpunkte noch einmal deutlich gemacht haben. „Wir brauchen aber mehr Zeit, um das zu bewerten, das ist wirklich ein sehr komplexes Thema mit einander widersprechenden Gutachten“, erklärt Hanenkamp. „Da ist Sorgfalt ganz besonders wichtig.“ Zudem erhoffe sich auch die Politik eine wichtige Entscheidungshilfe vom niedersächsischen Umweltministerium. Die Kreisverwaltung hat die Behörde um eine Stellungnahme gebeten, diese steht noch aus.

Nun soll im Juni diskutiert und entschieden werden. Das bedeutet auch noch einmal eine kleine Verzögerung für die Pläne der Stadt Sarstedt, das Baugebiet Sonnenkamp in Richtung Gödringen zu erweitern. Denn dafür ist eine Veränderung des Raumordnungsprogramms Voraussetzung. abu © Hildesheimer Allgemeine Zeitung

Kreis nun doch für Windpark

Kehrtwende zu Projekt bei Rössing

Aus der HAZ vom 30.04.2019

Rössing/Klein Escherde. Neue Wende im Streit um einen möglichen Windpark in der Feldmark zwischen Rössing und Klein Escherde. Die Kreisverwaltung will das Areal nun doch als sogenannte Vorrangfläche für Windkraft im Raumordnungsprogramm belassen. Das ist das Ergebnis einer erneuten Erörterung, bei der Befürworter, Gegner und Behörden an einem Tisch saßen. Zudem gebe es neue, grundsätzliche Überlegungen zum Thema erneuerbare Energien. Das letzte Wort hat allerdings der Kreistag. Wie auch immer er entscheidet, droht danach eine juristische Auseinandersetzung um die Pläne.

mehr lesen…