Der Ornithologische Verein zu Hildesheim e.V. (OVH) bittet um Unterstützung bei der Erfassung der Nachtigall in Stadt und Landkreis Hildesheim.

Eine singende Nachtigall. Die Vögel sind optisch unscheinbar, bestechen aber durch ihren einzigartigen Gesang. Foto: Salvatore Bologna

HAZ 17.04.2024

Von Andrea Hempen

(PP) Auch in diesem Jahr ruft der Ornithologische Verein zu Hildesheim e. V. (OVH) alle Naturliebhaber in Stadt und Landkreis Hildesheim auf die singenden Nachtigallen zu zählen und zu melden. Die Erfassung der Nachtigallen durch den OVH hat Tradition. Bereits seit mehr als 70 Jahren wird diese Zählung auch mit Hilfe der Öffentlichkeit durchgeführt. Auf die Aufrufe des OVH haben in den vergangenen Jahren viele Zeitungsleser reagiert und sich an der Erfassung der Nachtigall beteiligt. Das Wissen, wo sich Nachtigallenreviere befinden, wächst mit jedem Jahr.

Der OVH dankt allen Aktiven für Ihren Einsatz in den vergangenen Jahren und bittet um Ihre Unterstützung in dieser Saison.

Warum ist gerade die Nachtigall so interessant?

Das wichtigste Ziel bei der Erfassung der singenden Nachtigallen ist es Daten zum Schutz ihres Lebensraums zu bekommen. Die Nachtigall steht stellvertretend für alle anderen Bewohner von Hecken und verbuschten Landschaften. Sie ist eine Leitart: Geht es der Nachtigall gut oder schlecht, kann das auf andere Vogelarten abgeleitet werden.

Darum ist es nicht nur wichtig zu erfassen, wo die Nachtigall singt, sondern auch, wo sie nicht mehr beobachtet werden konnte.

Die gemeldeten Standorte der singenden Nachtigallen müssen dafür genau erfasst und punktgenau in Karten eingetragen werden. Diese Daten können auf Anfrage an die Grünämter der Gemeinden oder an andere Interessierte weitergeleitet werden, um bei der Planung der Pflege der Grünflächen berücksichtigt zu werden.

Wissenswertes über die Nachtigall

Nachtigallen sind Zugvögel. Sie kehren Mitte April aus ihren afrikanischen Winterquartieren in ihre Brutgebiete zurück. Die Männchen treffen einige Tage vor den Weibchen bei uns ein.  Mit ihrem Gesang markieren die Männchen ihr Revier und versuchen ein Weibchen anzulocken. Der Nachtigallengesang ist sehr variabel. Zarte, schmelzende und schluchzende Töne wechseln mit schmetternden, harten Abschnitten, dem „Schlagen“. Die äußerliche Erscheinung der Nachtigall ist eher schlicht, denn wer so schön singen kann, braucht kein prachtvolles Gefieder: beide Geschlechter haben ein bräunliches Gefieder mit heller Unterseite und rötlichem Schwanz.

Nachtigallen bevorzugen Gebiete mit dichter Deckung in der Nähe von Gewässern oder feuchten Niederungen. Gerne bauen sie ihre bodennahen Nester im buschigen und krautreichen Unterholz. Dort suchen sie auch Insekten als Futter für sich selbst sowie für ihren Nachwuchs. Doch leider verschwinden die Habitate, die sich als Brutgebiete für Nachtigallen eignen und immer mehr ökologischen unergiebigen und vermeintlich pflegeleichten Grünanlagen weichen müssen.

Es ist für den Naturschutz auch wichtig zu wissen, wo Nachtigallen im Vorjahr zu hören waren und in dieser Brutsaison nicht mehr festgestellt werden. Ein Hinweis auf Veränderungen der Lebensräume wäre ebenfalls hilfreich.

Wo singt die Nachtigall in Stadt und Landkreis Hildesheim?

Helfen Sie mit bei der Erfassung der Nachtigallen und melden Sie Ihre Beobachtungen bitte an Wolfgang Pahl per Mail nachtigall@ovh-online.de oder telefonisch 0162 7452423.

Bitte geben Sie möglichst den genauen Ort Ihrer Beobachtung mit Uhrzeit, Datum und Anzahl der Nachtigallen an. Für Rückfragen sind Ihr Name und Ihre Adresse wichtig.

Danke für Ihre Mitarbeit!